Dorfgütingen ist ein Gemeindeteil der Stadt Feuchtwangen im mittelfränkischen Landkreis Ansbach in Bayern. Die Gemarkung Dorfgütingen hat eine Fläche von 11,915 km². Sie ist in 1154 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 10.325,13 m² haben. In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Archshofen, Bonlanden, Böhlhof, Bühl, Dornberg, Krobshäuser Mühle, Neidlingen und Rödenweiler.

Geografie

Das Pfarrdorf bildet mit dem nördlich gelegenen Archshofen eine geschlossene Siedlung, die auf einer flachhügeligen Ebene liegt, die aus Grünland mit einzelnem Baumbestand und Ackerland besteht. Zwischen den Ortschaften fließt der Gutenbach, ein rechter Zufluss der Sulzach, der einen See speist, der zum Baden genutzt werden kann. Der Mühlgraben mündet in Dorfgütingen als rechter Zufluss in den Gutenbach.

Die B 25 führt an Krobshausen vorbei nach Banzenweiler (2,3 km südlich) bzw. zur Anschlussstelle 49 der A 6 (2 km nordwestlich). Die Kreisstraße AN 36 führt nach Archshofen (0,3 km nördlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Breitenau zur AN 36 (2,7 km westlich). Der Haltepunkt Dorfgütingen liegt an der Bahnstrecke Nördlingen–Dombühl, die jedoch nur sporadisch befahren wird.

Geschichte

Der Ort war der Stammsitz der Herren von Gütingen. Im Jahr 1431 ließ Peringer von Gütingen eine Kapelle für sich erbauen, die er noch vor seinem Ableben der Gemeinde schenkte. Im Jahr 1452 stiftete Ulrich von See der Kapelle eine ewige Frühmesse, wenig später entstand eine Pfarrei, die dem Stift Feuchtwangen unterstand. Mit der Einführung der Reformation im Fürstentum Ansbach wurde das im Oberamt Feuchtwangen befindliche Stift säkularisiert. Dorfgütingen hatte seit 1551 einen protestantischen Pfarrer. Durch den Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort schwer getroffen, so dass nur noch wenige Haushalte bewohnt waren und die Pfarrei 1637 mit der von Feuchtwangen verbunden werden musste. Die Selbständigkeit erlangte diese erst 1669 wieder.

Dorfgütingen bildete von Anbeginn eine Realgemeinde mit dem nördlich gelegenen Archshofen. Es lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Feuchtwangen. Im Jahr 1732 gab es 30 Anwesen. Grundherren waren

  • das Oberamt Feuchtwangen:
    • Stiftsverwalteramt Feuchtwangen: 8 Anwesen,
    • Stadtvogteiamt Feuchtwangen: 1 Anwesen,
    • Klosterverwalteramt Sulz: 6 Anwesen
    • Kastenamt Feuchtwangen: 2 Anwesen, 1 Anwesen mit Taberngerechtigkeit, 1 Anwesen,
    • Pfarrei Dorfgütingen: 7 Anwesen, 2 Anwesen mit Backrecht, 1 Anwesen mit Schmiede;
  • die Reichsstadt Dinkelsbühl: 1 Mahl- und Sägemühle.

Außerdem gab es noch 1 Kirche mit Friedhof, 1 Pfarrhaus und 1 Schulhaus. An diesen Verhältnissen änderte sich bis zum Ende des Alten Reiches nichts. Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen.

1806 kam Dorfgütingen an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt Dorfgütingen gebildet, zu dem Archshofen, Bonlanden, Dornberg, Hinterbreitenthann, Krobshäuser Mühle, Neidlingen, Oberdallersbach, Rödenweiler, Wolfsmühle und Zumloch gehörten. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Dorfgütingen, zu der Archshofen, Bonlanden, Böhlhof, Bühl, Dornberg, Krobshäuser Mühle, Neidlingen und Rödenweiler gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Feuchtwangen zugeordnet. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 11,858 km². Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde diese am 1. Januar 1972 nach Feuchtwangen eingemeindet.

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 26: evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Maria, Chorturmkirche, um 1400, mehrfache Umbauten; mit Ausstattung; Friedhof, Ummauerung wohl im Kern spätmittelalterlich, mit Grabsteinen.
  • Haus Nr. 27: Pfarrhaus, zweigeschossiger Walmdachbau mit hohem Kellergeschoss, mit Ecklisenen, Freitreppe, von Johann Michael Karg, 1788.
  • Haus Nr. 37: Gasthaus, zweigeschossiger Walmdachbau, Mittelrisalit mit Zwerchgiebel, mit Lisenen- und Geschossgliederung, bez. 1851.
  • Haus Nr. 39: Wohngebäude, zweigeschossiger giebelständiger Satteldachbau, mit Fachwerkobergeschoss und Fachwerkgiebel, frühes 18. Jahrhundert (bez. 1706); Scheune, eingeschossiger Satteldachbau, mit Fachwerkgiebel, 19. Jahrhundert

Einwohnerentwicklung

Religion

Der Ort ist Sitz der Pfarrei St. Maria und seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Ulrich und Afra (Feuchtwangen) gepfarrt.

Literatur

  • Johann Kaspar Bundschuh: Dorfgütingen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 634 (Digitalisat). 
  • Georg Paul Hönn: Dorfguting. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 326 (Digitalisat). 
  • Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Feuchtwangen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 21). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 453909426, S. 33–34. 
  • Gottfried Stieber: Gütingen (Dorf-). In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC 231049377, S. 416–418 (Digitalisat). 
  • Pleikard Joseph Stumpf: Dorfgütingen. In: Bayern. Ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches. Zweiter Theil. München 1853, OCLC 643829991, S. 717 (Digitalisat). 

Weblinks

  • Urkataster von Dorfgütingen. In: geschichte-feuchtwangen.de. Abgerufen am 31. Juli 2023. 
  • Dorfgütingen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 10. September 2021.
  • Dorfgütingen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 18. September 2019.
  • Dorfgütingen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie

Fußnoten


Feuchtwangen Dombühl

Luftaufnahme Dorfgütingen Dorfkern am Feldrand in Dorfgütingen im

Güttingen Radolfzell

Rothenblog Februar 2014

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